Nachdem ich jetzt die letzten 4 Jahre immer mal so ein Fläschchen Met aus dem Keller hervorgeholt habe, habe ich es jetzt doch tatsächlich geschafft, meine selbst erzeugten Met-Vorräte aufzubrauchen.
Höchste Zeit! Auf geht’s ans Met brauen. Also nicht lang überlegt, und die Materialen zusammengesucht.
Der Honig
Als erstes steht natürlich die Entscheidung an, welche Art von Honig jetzt verwendet werden soll. In den letzten Batches, die ich angesetzt hatte, hatte ich einmal Waldhonig, Lindenhonig und einfachen Blütenhonig verwendet.
Alles war sehr lecker, aber im Moment steht mir eher der Sinn nach etwas lieblichem, also fiel die Entscheidung auf den Lindenhonig. Glücklicherweise habe ich die Quelle vom letzen mal noch gespeichert gehabt. Also auf, und einige Kilo Honig bestellen.
Preislich ist der reine Lindenhonig zwar etwas teurer als Blütenhonig, aber der Geschmack rechtfertigt das wie ich finde.
Hefen und andere Materialien
Da mein letzter Ansatz von Met nun gut 4 Jahre zurückliegt, hatte ich leider keine Hefen mehr, deren MHD nicht abgelaufen war. Da ich nicht riskieren wollte, mir den Ansatz mit kaputten Hefen zu ruinieren, musste also auch neue Hefe her.
Außerdem war mir mein Vino-o-Meter (Messgerät zur Feststellung des Alkoholgehaltes) zerbrochen, so dass auch hier Ersatz angeschafft werden musste. Dummerweise war meine bisherig Quelle für eben dieses Zubehör inzwischen offline. Aber zum Glück leben wir in einer stark vernetzten Welt und auch hier war schnell Ersatz gefunden.
Alles was man so braucht
Im Prinzip braucht man nicht sehr viel Material um sich selber einen Met oder eine andere Art von Wein herzustellen. Ein Gärballon mit Gärrohr ist natürlich unerlässlich, ebenso Honig und Hefe.
Ich benutze zum Zubereiten des Honig-Wasser Gemisches gerne einen großen Einkochtopf. Da kann ich zum einen ungefähr die Temperatur regulieren und zum anderen passt da eine Menge Flüssigkeit rein. Praktisch ist zudem der Hahn, durch den dann später das Honig-Wasser Gemisch abgefüllt werden kann.
Met brauen! Und los geht’s!
Als erstes wird berechnet, wie viel Alkoholgehalt man haben will und wie viel Honig/Wasser benötigt wird um ein entsprechendes Verhältnis festzulegen. Ich möchte gerne einen etwas lieblicheren Met haben, also wird die Ansatzgröße so gewählt, das die Hefen nicht alles an Honig zu Alkohol umsetzen können. Portweinhefen schaffen so ca 13 bis 14 Volumen% Alkohol bevor sie von alleine daran eingehen.
Ich habe meinen Ansatz für 16% Alkohol berechnet, damit ich genug Restsüße behalte. Das ist so ein wenig ein Erfahrungswert. Man kann da experimentieren.
Folgende Werte wurden berechnet.
Bedarfsberechnung
Gewünschter Alkoholgehalt: 16 Vol%
Dafür Notwendiger Zucker: 304 g/l
Ansatzgröße: 14,5 L
Zuckerbedarf: 4408 g
Honigbedarf: 5,51 Kg
Wasserbedarf: 10,64 L
Hefenährsalz: 2,9 g
Erwärme etwa 5 Liter Wasser in dem Topf auf 40°C. Dann gebe den Honig hinzu. Auf dem warmes Honig-Wasser-Gemisch wird sich nun eine leichte Schaumschicht ablagern. Diese wird mit einem Schaumlöffel entfernt. Der Schaum besteht aus Pollen und anderen kleinsten Verunreinigungen. Honig ist ein Naturprodukt, somit nie „steril“.
Nachdem nun der Schaum entfernt wurde wird das Wasser weiter aufgefüllt, bis die 10,6 Liter Wasser hinzugefügt wurden. Das Hefenährsalz wird nun auch hinzugefügt.
Der Ansatz sollte nun schon abgekühlt sein und weiter auf etwa 20°C bis 25°C abgekühlt werden.
Wenn die Temperatur gesunken ist, nehmt etwas von dem Honig-Wasser-Gemisch in eine Schale oder Messbecher und gebt die Weinhefe dazu. Die Hefe sollte bald anfangen zu gären (sichtbar an kleinen Bläschen).
Nun ist es Zeit das Honig-Wasser Gemisch in den Gärballon umzufüllen. Wenn ihr das Gemisch umgefüllt habt, gebt das Hefegemisch in den Gärballon und verschließt ihn mit einem Gummistopfen mit Gärrohr.
Nun heisst es warten
Jetzt können die Hefen ihr Werk verrichten und fleißig den Zucker in Alkohol umwandeln. Stellt den Gärballon an einen ruhigen, dunkeln, gleichmäßigt temperierten Ort. Der keller eignet sich dafür sehr gut. Die Temperatur sollt etwas zischen 16°C und 20°C betragen. Wenn die Temperatur zu hoch ist, verliert der Met an Aroma.
Die Primäre Gärung dauert etwa zwei Wochen. Wenn die Gärtatigkeit nachlässt, dann wir der Ansatz vorsichtig aufgerührt damit die Gärung noch mal in Gang kommt.
Wenn die erste Gärung abgeschlossen ist, werde ich an diesen Artikel noch einen zweiten teil anhängen.
Viel Spaß beim Nachmachen 🙂
Ein Kommentar